
E-Bike mit oder ohne Rücktrittbremse?
Wer zu den unsicheren Radfahrern gehört, kennt das Gefühl, die Bremse am vorderen Rad nur ungern zu benutzen. Zu groß ist die Angst, dass das Fahrrad zu schnell bremst und sich im schlimmsten Fall überschlägt. In solchen Fällen kommt die Rücktrittbremse zum Einsatz.
Was bis vor einigen Jahren noch selbstverständlich war, ist allerdings in den letzten Jahren immer unbeliebter geworden. Vor allem junge Menschen sind es, die sich immer weniger eine Rücktrittbremse wünschen. Allerdings hat nicht jedes E-Bike eine Rücktrittbremse - warum das so ist, stellen wir im nachfolgenden Artikel genauer vor.
Ist die Rücktrittbremse eine veraltete Technik?
Vor allem jedoch gilt die Rücktrittbremse seit einigen Jahren als eine relativ veraltete Technik, deren Beliebtheit stetig abzunehmen scheint. Gerade die vielen neuen Entwicklungen bei E-Bikes und Pedelecs, welche auch die Wirksamkeit der Bremskraft beeinflussen, haben mehr und mehr dazu geführt, dass sich kaum noch jemand für ein E-Bike mit Rücktritt oder Pedelec mit Rücktritt interessiert.
Dennoch gibt es Rücktrittbremsen noch, jedoch nur bei wenigen Modellen. Denn einige Menschen möchten nicht auf deren Vorteile verzichten. Ob sich ein Bike mit Rücktritt auch für Dich eignet, kannst Du in diesem Artikel herausfinden.
Woher stammt die Bremse?
Zum ersten Mal verbaute man die klassische Rücktrittbremse im Jahr 1903 bei einem Fahrrad. Damals trug sie allerdings noch die Bezeichnung Torpedo und wurde von Ernst Sachs entwickelt. Es dauerte dann noch einige Jahrzehnte, bis die Bremse mit den ersten Nabenschaltungen kombiniert wurden.
Das Unternehmen Fichtel & Sachs galt damals als Pionier auf dem Markt und entwickelte im Zuge dessen den sogenannten Komet-Freilauf, welcher sich vom Torpedo durch den Aufbau seines Antriebs und der zugehörigen Bremse unterscheidet.
Anders als der Komet-Freilauf besaß der Torpedo-Freilauf eine Art Sperrkörper im Inneren. Welcher über verschiedene Ebenen in den Nabenkörper gedrückt wurde. Beim Komet-Freilauf befanden sich dagegen im inneren Passstücke, die durch ein sich auf der Achse befindendes Gewinde in den Nabenkörper gedrückt wurden.
Ist ein E-Klapprad mit Rücktritt sinnvoll?
Wollte man nicht auf eine Rücktrittbremse verzichten, bot sich als einzige Lösung ein E-Bike mit Vorderradmotor an. Doch diese brachten auch einige Risiken mit sich, wie beispielsweise ein relativ unpraktischer Schwerpunkt oder auch die sogenannte Schlupf-Anfälligkeit, die in Kurven besonders zum Tragen kommt.
Die Rücktrittbremse und weitere Bremssysteme beim E-Bike
Mindestens genauso wichtig wie der Antrieb bei einem elektrischen Klapprad, ist natürlich auch sein Bremssystem. Viele Bikes sind in der heutigen Zeit mit Scheibenbremsen, Felgenbremsen und manchmal auch mit Rücktrittbremsen ausgestattet.
An elektrisch betriebenen Bikes haben sich allerdings vor allem hydraulische Bremssysteme durchgesetzt. Diese findest Du auch an unseren hochwertigen elektrischen Klapprädern von MYVELO. Ihr großer Vorteil ist, dass sie eine hervorragende Bremskraft aufweist, welche mittels einer mit Öl befüllten Leitung an die Bremskolben übermittelt wird.
Hier wird noch einmal zwischen hydraulischen Felgenbremsen und hydraulischen Scheibenbremsen unterschieden. Rollen- oder Trommelbremsen kommen am Elektro Klapprad oder Pedelec in der Regel nicht vor.
Die verschiedenen Antriebe des E-Klapprads und die Rücktrittbremse
Die Rücktrittbremse ist heutzutage längst nicht in allen E-Bikes verbaut, auch bei einem E-Klapprad oder dem Singlespeed Bike findet man sie eher selten. Wichtig ist aber zunächst, die Unterschiede zwischen den drei gängigen Antriebssystemen zu kennen: Es gibt Vorder-, Mittel- und Hinterradmotoren.
Vorderradmotoren befinden sich in der Nabe des Vorderrads und lassen sich mit allen möglichen Gangschaltungen, sowie auch mit Rücktrittsbremsen problemlos kombinieren. Auf rutschigem Untergrund oder auch beim Bergauffahren ist die Traktion allerdings nicht unbedingt optimal.
Weiterhin gibt es Mittelmotoren, bei denen Du von einer ausgewogenen Gewichtsverteilung profitierst. Welche Dein Fahrverhalten auf dem Elektro-Klapprad nur wenig beeinflusst. Da sich der Schwerpunkt ähnlich wie bei einem normalen Fahrrad anfühlt, ist das Fahrgefühl auf einem Elektro-Klapprad oder E-Bike mit Mittelmotor sehr natürlich. Auch hier sind Kombinationen mit allen Schaltungsarten und einer Rücktrittbremse möglich.
Die dritte Variante ist der Hinterradnabenmotor, mit dem die meisten unserer Bikes ausgestattet sind. Hier zeichnet sich die Position des Motors durch eine unmittelbare Kraftübertragung auf das Bike aus. Weil Hinterradmotoren stets mit einer Kettenschaltung kombiniert werden, wie beispielsweise unserer hochwertigen Shimano-Gangschaltung, ist keine Rücktrittbremse verbaut.
Die verschiedenen Arten der Pedelec-Rücktrittbremsen
Grundsätzlich wird zwischen zwei Varianten einer Pedelec-Rücktrittbremse unterschieden - es gibt einerseits die Trommelbremse, andererseits auch die Scheibenbremse.
Schaltungsarten und die Rücktrittbremse
Rücktrittbremse - was sind die Vor- und Nachteile?
Vorteile:
- Mit weniger Handkraft problemlos den Rücktritt betätigen, so sicher bremsen - auch bei E-Bikes mit hydraulischer Handbremse
- Während der Betätigung der Bremse können noch Handzeichen gemacht werden - für manche aber schwierig
- Die Bremse ist allgemein zuverlässig, robust und verschleißarm
Nachteile:
- Die Bremse kann sich leicht bei langen Talfahrten überhitzen
- Es kann durch die Überhitzung zum Verdampfen des Schmierfetts kommen, was die Bremswirkung aufhebt und sehr riskant ist
- Beim E-Bike mit Rücktritt, musst Du die Bremse auf längerer Fahrt auch abkühlen zu lassen
- Die Bremskraft ist in hohen Gängen eher geringer
Solltest Du Dich für ein Bike mit Rücktrittbremse entscheiden, kann hin und wieder eine Wartung erforderlich sein. Dazu gehören unter anderem Aufgaben wie das Nachjustieren der Bremse oder das Schmieren des Bremsmantels mit geeignetem Fett.
Fazit: Ein MYVELO E-Bike ist auch ohne Rücktrittbremse ein praktischer Begleiter
Wenn Du Dich für eines unserer hochwertigen MYVELO E-Bikes entscheidest, wirst Du feststellen, dass unsere Bikes hauptsächlich ohne Rücktrittbremse auskommen. Zwar gibt es noch immer viele Modelle auf dem Markt, bei der Du dieses Bremssystem finden kannst, aufgrund der sinkenden Nachfrage wird die Auswahl jedoch geringer und ist beim klassischen E-Bike ohnehin sehr klein. Ehe Du eine Entscheidung triffst, empfehlen wir Dir ein genaues Abwägen der Vor- und Nachteile von E-Bikes mit Rücktritt.
Lohnt sich eine Rücktrittbremse?
Ein E-Bike mit Rücktritt kann sehr praktisch sein, ist aber nicht unbedingt notwendig. Es gibt dabei einige Vorteile, jedoch hängt die Entscheidung gegen oder für eine Rücktrittbremse von persönlichen Faktoren ab. Die einen mögen es mit, die anderen ohne Rücktritt.
Welche Nachteile hat ein E-Bike mit Rücktritt?
Die Bremse kann sich bei längerer Fahrt überhitzen. Wenn man dies vernachlässigt, lässt die Bremskraft nach, was sehr gefährlich ist. Wichtig ist also, falls man sich ein E-Bike mit Rücktritt anschafft, daran zu denken, die Bremse bei längeren Touren auch mal abkühlen zu lassen.
Was muss ich beim Kauf beachten?
Viele MYVELO Kunden schätzen die City E-Bikes mit hydraulischen Scheibenbremsen. Es gibt verschiedene Arten von Bremsen. Lass Dich am besten professionell beraten, welche am besten zu Dir und Deinem Fahrverhalten passt.
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