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E-Bike mit oder ohne Rücktrittbremse?

Wer zu den unsicheren Radfahrern gehört, kennt das Gefühl, die Bremse am vorderen Rad nur ungern zu benutzen. Zu groß ist die Angst, dass das Fahrrad zu schnell bremst und sich im schlimmsten Fall überschlägt. In solchen Fällen kommt die Rücktrittbremse zum Einsatz.

Von Fabian Huber  |  5 Minuten Lesedauer

E-Bike mit oder ohne Rücktrittbremse?
Über den Autor Fabian Huber

Fabian hat MYVELO gemeinsam mit Vincent gegründet. Die beiden verbindet eine langjährige Leidenschaft zum Radsport. Gemeinsam sind sie tausende von Kilometern gefahren und haben in der Rennrad-Bundesliga um Siege gekämpft. Aus der langjährigen Erfahrung und dem Wissen, was ein gutes Fahrrad ausmacht, ist die Idee entstanden, MYVELO zu gründen. Jetzt mehr zu MYVELO erfahren

Veröffentlicht: 26. Mai 2021  |  Aktualisiert: 7. September 2024

Was bis vor einigen Jahren noch selbstverständlich war, ist allerdings in den letzten Jahren immer unbeliebter geworden. Vor allem junge Menschen sind es, die sich immer weniger eine Rücktrittbremse wünschen. Allerdings hat nicht jedes E-Bike eine Rücktrittbremse - warum das so ist, stellen wir im nachfolgenden Artikel genauer vor.

Ist die Rücktrittbremse eine veraltete Technik?

Vor allem jedoch gilt die Rücktrittbremse seit einigen Jahren als eine relativ veraltete Technik, deren Beliebtheit stetig abzunehmen scheint. Gerade die vielen neuen Entwicklungen bei E-Bikes und Pedelecs, welche auch die Wirksamkeit der Bremskraft beeinflussen, haben mehr und mehr dazu geführt, dass sich kaum noch jemand für ein E-Bike mit Rücktritt oder Pedelec mit Rücktritt interessiert.

Dennoch gibt es Rücktrittbremsen noch, jedoch nur bei wenigen Modellen. Denn einige Menschen möchten nicht auf deren Vorteile verzichten. Ob sich ein Bike mit Rücktritt auch für Dich eignet, kannst Du in diesem Artikel herausfinden.



Woher stammt die Bremse?

Zum ersten Mal verbaute man die klassische Rücktrittbremse im Jahr 1903 bei einem Fahrrad. Damals trug sie allerdings noch die Bezeichnung Torpedo und wurde von Ernst Sachs entwickelt. Es dauerte dann noch einige Jahrzehnte, bis die Bremse mit den ersten Nabenschaltungen kombiniert wurden.

Das Unternehmen Fichtel & Sachs galt damals als Pionier auf dem Markt und entwickelte im Zuge dessen den sogenannten Komet-Freilauf, welcher sich vom Torpedo durch den Aufbau seines Antriebs und der zugehörigen Bremse unterscheidet.

Anders als der Komet-Freilauf besaß der Torpedo-Freilauf eine Art Sperrkörper im Inneren. Welcher über verschiedene Ebenen in den Nabenkörper gedrückt wurde. Beim Komet-Freilauf befanden sich dagegen im inneren Passstücke, die durch ein sich auf der Achse befindendes Gewinde in den Nabenkörper gedrückt wurden.

 

Ist ein E-Klapprad mit Rücktritt sinnvoll?

Heute gibt es natürlich viele verschiedene Ausführungen der Rücktrittbremse, wenngleich diese in den letzten Jahren deutlich an Beliebtheit verlor. Vor allem junge Menschen kaufen sich in der heutzutage Bikes wie Fixies, die ganz ohne Mittelmotor mit Rücktrittbremse oder Gänge auskommen, um damit vollkommen flexibel unterwegs zu sein.
Bei einem E-Klapprad gibt es allerdings noch einmal einige Besonderheiten. Hier war es bis vor wenigen Jahren aus technischer Sicht kaum möglich, einen Mittelmotor mit einer Rücktrittbremse zu kombinieren.

Wollte man nicht auf eine Rücktrittbremse verzichten, bot sich als einzige Lösung ein E-Bike mit Vorderradmotor an. Doch diese brachten auch einige Risiken mit sich, wie beispielsweise ein relativ unpraktischer Schwerpunkt oder auch die sogenannte Schlupf-Anfälligkeit, die in Kurven besonders zum Tragen kommt.
Heutzutage gibt es jedoch auch neue Antriebssysteme, die es ermöglichen, eine Rücktrittbremse mit einem Mittelmotor zu kombinieren. Bei diesem wird unmittelbar das vordere Kettenblatt angetrieben - deshalb wird es überflüssig, dass ein zusätzliches Ritzel die Kette berührt. Allerdings ist die Nachfrage bei Pedelecs und E-Bikes nicht allzu hoch und nimmt tendenziell eher ab.

Die Rücktrittbremse und weitere Bremssysteme beim E-Bike

Mindestens genauso wichtig wie der Antrieb bei einem elektrischen Klapprad, ist natürlich auch sein Bremssystem. Viele Fahrräder sind in der heutigen Zeit mit Scheibenbremsen, Felgenbremsen und manchmal auch mit Rücktrittbremsen ausgestattet.

An elektrisch betriebenen Bikes haben sich allerdings vor allem hydraulische Bremssysteme durchgesetzt. Diese findest Du auch an unseren hochwertigen elektrischen Klapprädern von MYVELO. Ihr großer Vorteil ist, dass sie eine hervorragende Bremskraft aufweist, welche mittels einer mit Öl befüllten Leitung an die Bremskolben übermittelt wird.

Hier wird noch einmal zwischen hydraulischen Felgenbremsen und hydraulischen Scheibenbremsen unterschieden. Rollen- oder Trommelbremsen kommen am Elektro Klapprad oder Pedelec in der Regel nicht vor.

Die verschiedenen Antriebe des E-Klapprads und die Rücktrittbremse

Die Rücktrittbremse ist heutzutage längst nicht in allen E-Bikes verbaut, auch bei einem E-Klapprad oder dem Singlespeed Bike findet man sie eher selten. Wichtig ist aber zunächst, die Unterschiede zwischen den drei gängigen Antriebssystemen zu kennen: Es gibt Vorder-, Mittel- und Hinterradmotoren.

Vorderradmotoren befinden sich in der Nabe des Vorderrads und lassen sich mit allen möglichen Gangschaltungen, sowie auch mit Rücktrittsbremsen problemlos kombinieren. Auf rutschigem Untergrund oder auch beim Bergauffahren ist die Traktion allerdings nicht unbedingt optimal.

Weiterhin gibt es Mittelmotoren, bei denen Du von einer ausgewogenen Gewichtsverteilung profitierst. Welche Dein Fahrverhalten auf dem Elektro-Klapprad nur wenig beeinflusst. Da sich der Schwerpunkt ähnlich wie bei einem normalen Fahrrad anfühlt, ist das Fahrgefühl auf einem Elektro-Klapprad oder E-Bike mit Mittelmotor sehr natürlich. Auch hier sind Kombinationen mit allen Schaltungsarten und einer Rücktrittbremse möglich.

Die dritte Variante ist der Hinterradnabenmotor, mit dem die meisten unserer Bikes ausgestattet sind. Hier zeichnet sich die Position des Motors durch eine unmittelbare Kraftübertragung auf das Bike aus. Weil Hinterradmotoren stets mit einer Kettenschaltung kombiniert werden, wie beispielsweise unserer hochwertigen Shimano-Gangschaltung, ist keine Rücktrittbremse verbaut.

Die verschiedenen Arten der Pedelec-Rücktrittbremsen

Grundsätzlich wird zwischen zwei Varianten einer Pedelec-Rücktrittbremse unterschieden - es gibt einerseits die Trommelbremse, andererseits auch die Scheibenbremse.

Schaltungsarten und die Rücktrittbremse

Unterschieden wird heutzutage bei E-Bikes und E-Klapprädern zwischen Ketten- und Nabenschaltungen.
Bist Du mit Deinem Pedelec eher sportlich unterwegs, ist eine Kettenschaltung für Dich das Richtige. Mit dieser hast Du den Vorteil, den Gang in jeder Fahrsituation ändern zu können. Trotzdem ist diese Schaltungsart etwas anfälliger für Wartungen, zudem lässt sie sich nicht mit einer Rücktrittbremse kombinieren.
Bei der Nabenschaltung ist es hingegen so, dass Du den Druck vom Pedal nimmst und dadurch langsamer wirst. Fährst Du ohnehin eher gemütlich, wird Dich das kaum stören. Zudem kann hier eine Rücktrittbremse verbaut werden, welche für mehr Sicherheit bei Nässe sorgen kann.

 

Rücktrittbremse - was sind die Vor- und Nachteile?

Vorteile:

  • Mit weniger Handkraft problemlos den Rücktritt betätigen, so sicher bremsen - auch bei E-Bikes mit hydraulischer Handbremse
  • Während der Betätigung der Bremse können noch Handzeichen gemacht werden - für manche aber schwierig
  • Die Bremse ist allgemein zuverlässig, robust und verschleißarm

Nachteile:

  • Die Bremse kann sich leicht bei langen Talfahrten überhitzen
  • Es kann durch die Überhitzung zum Verdampfen des Schmierfetts kommen, was die Bremswirkung aufhebt und sehr riskant ist
  • Beim E-Bike mit Rücktritt, musst Du die Bremse auf längerer Fahrt auch abkühlen zu lassen
  • Die Bremskraft ist in hohen Gängen eher geringer

Solltest Du Dich für ein Bike mit Rücktrittbremse entscheiden, kann hin und wieder eine Wartung erforderlich sein. Dazu gehören unter anderem Aufgaben wie das Nachjustieren der Bremse oder das Schmieren des Bremsmantels mit geeignetem Fett.

Fazit: Ein MYVELO E-Bike ist auch ohne Rücktrittbremse ein praktischer Begleiter

Wenn Du Dich für eines unserer hochwertigen MYVELO E-Bikes entscheidest, wirst Du feststellen, dass unsere Bikes hauptsächlich ohne Rücktrittbremse auskommen. Zwar gibt es noch immer viele Modelle auf dem Markt, bei der Du dieses Bremssystem finden kannst, aufgrund der sinkenden Nachfrage wird die Auswahl jedoch geringer und ist beim klassischen E-Bike ohnehin sehr klein. Ehe Du eine Entscheidung triffst, empfehlen wir Dir ein genaues Abwägen der Vor- und Nachteile von E-Bikes mit Rücktritt.

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Weitere Infos und Häufige Fragen zu Rücktrittbremse am E-Bike

Lass Dich von Hardcore-Pädelistinnen beraten

Ein E-Bike mit Rücktritt kann sehr praktisch sein, ist aber nicht unbedingt notwendig. Es gibt dabei einige Vorteile, jedoch hängt die Entscheidung gegen oder für eine Rücktrittbremse von persönlichen Faktoren ab. Die einen mögen es mit, die anderen ohne Rücktritt.

Die Bremse kann sich bei längerer Fahrt überhitzen. Wenn man dies vernachlässigt, lässt die Bremskraft nach, was sehr gefährlich ist. Wichtig ist also, falls man sich ein E-Bike mit Rücktritt anschafft, daran zu denken, die Bremse bei längeren Touren auch mal abkühlen zu lassen.

Viele MYVELO Kunden schätzen die City E-Bikes mit hydraulischen Scheibenbremsen. Es gibt verschiedene Arten von Bremsen. Lass Dich am besten professionell beraten, welche am besten zu Dir und Deinem Fahrverhalten passt.

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