

Die Geschichte des Klapprads: Eine Reise durch Zeit und Technik
Von Helena Burgardt |
4 Minuten Lesedauer

Die Anfänge: Von der Idee zur Umsetzung
Die Geschichte des Klapprads beginnt im späten 19. Jahrhundert, einer Zeit, in der das Fahrrad als Transportmittel immer populärer wurde. Das erste patentierte Klapprad wurde 1895 von der britischen Firma "Grout" entwickelt. Dieses frühe Modell war primitiv, aber die Idee eines faltbaren Fahrrads, das leicht transportiert und verstaut werden konnte, war geboren.

Ursprung der Idee: Die erste bekannte Erwähnung eines Klapprads stammt aus den 1880er Jahren, als der amerikanische Erfinder Emmit G. Latta ein faltbares Fahrrad konzipierte. Obwohl es nie in Serie produziert wurde, legte es den Grundstein für zukünftige Entwicklungen .
Der Durchbruch: Militärische Nutzung
Die erste breite Anwendung fand das Klapprad im militärischen Bereich. Während des Ersten Weltkriegs nutzten Soldaten faltbare Fahrräder, um ihre Mobilität zu erhöhen. Besonders bekannt wurde das britische "BSA Airborne Bicycle", das für Fallschirmspringer entwickelt wurde. Dieses Modell war leicht (ca. 16kg), robust und konnte schnell zusammengeklappt und transportiert werden.
Einfluss des Militärs: Das Klapprad ermöglichte es Soldaten, sich auch in schwierigem Gelände effizient zu bewegen. Die Konstruktion war dabei so stabil, dass sie den harten Bedingungen des Krieges standhalten konnte. Die amerikanischen Streitkräfte nutzen weiterhin Falträder, bspw. das Modell Paratrooper von Montague.
Die goldenen Jahre: Klappräder im zivilen Leben

Nach dem Krieg erlebte das Klapprad einen Boom im zivilen Bereich. Besonders in den 1960er und 1970er Jahren wurden Klappräder immer beliebter. Sie galten als praktische Lösung für Pendler und Stadtbewohner, die ein platzsparendes Transportmittel benötigten.
Auch in Deutschland prägten Klappräder das Straßenbild. Besonders beliebt waren Modelle mit dem typischen U-Rahmen – wahlweise mit runden oder viereckigen Rohren und 20-Zoll-Laufrädern. Das Klappen erfolgte meist über ein Scharnier im Hauptrohr vor dem Tretlager. Die Vielfalt reichte vom schlichten Stadtrad bis hin zu rustikalen Varianten mit Bonanzagabeln und Stollenreifen. Sogar Tandems mit U-Rahmen wurden gebaut – etwa von Kalkhoff, deren Modelle sich durch ein herausnehmbares Mittelteil wahlweise als Solo- oder Zweisitzer fahren ließen.

In der DDR war das Mifa-Klapprad ein weit verbreitetes Modell. Mit seinem geraden Hauptrohr wirkte es weniger verspielt, dafür aber stabiler und zweckmäßiger – ganz im Stil der Ostblock-Ingenieurskunst.
Wer mehr Stil und Retro-Flair suchte, griff zu Klapprädern in Stahlpress-Bauweise aus den Niederlanden. Marken wie Sparta 8-80, Batavus oder Gazelle schufen echte Liebhaberstücke, die mit Mopeds verwechselt werden konnten – so robust und charakterstark war ihr Design.
Besonders begehrt bei Sammlern sind heute Modelle wie das Neckermann-Klapprad aus den frühen 60ern oder das ikonische Hercules 2000, das sich durch ein besonderes Scharnier im Zentralrohr auszeichnet. Beide gelten heute als echte Designikonen mit hohem Nostalgiefaktor und stehen auf vielen Wunschlisten von Retro-Fans ganz oben.
Der Boom der 60er und 70er Jahre: In dieser Zeit entstanden viele ikonische Modelle, wie das "Raleigh Twenty" und das "Dahon". Letzteres wurde von Dr. David Hon, einem amerikanischen Physiker, entwickelt und setzte neue Standards in der Konstruktion und Funktionalität von Klapprädern .
Technologische Fortschritte: Materialien und Design

Mit der Zeit wurden die Materialien und Designs der Klappräder immer ausgefeilter. In den 1980er und 1990er Jahren kamen leichtere und stärkere Materialien wie Aluminium und Kohlefaser zum Einsatz. Dies ermöglichte eine noch bessere Transportfähigkeit und erhöhte die Beliebtheit der Klappräder weiter.
Innovative Materialien: Der Einsatz von Aluminium und Kohlefaser revolutionierte die Herstellung von Klapprädern. Diese Materialien sind nicht nur leichter, sondern auch robuster, was die Lebensdauer und die Handhabung der Fahrräder verbessert.
Das moderne Klapprad: Ein Hightech-Wunder
Heutzutage sind Klappräder Hightech-Wunder, die nicht nur funktional, sondern auch stilvoll sind. Marken wie MYVELO, Brompton und Tern setzen Maßstäbe in Sachen Design, Komfort und Leistung. Moderne Klappräder bieten eine Vielzahl von Features, wie elektrische Unterstützung, schnelle Faltmechanismen und ergonomische Designs, die sie zu einer beliebten Wahl für Pendler und Radfahrer weltweit machen.
Elektrische Unterstützung und moderne Features: Die Integration von Elektromotoren in Klappräder hat deren Einsatzmöglichkeiten enorm erweitert. E-Bikes bieten eine zusätzliche Unterstützung, die besonders bei langen Strecken oder hügeligem Gelände von Vorteil ist.
Die Zukunft des Klapprads

Die Zukunft des Klapprads sieht vielversprechend aus. Mit der wachsenden Bedeutung von nachhaltiger Mobilität und urbanem Verkehr werden Klappräder weiterhin eine wichtige Rolle spielen. Zukünftige Innovationen könnten noch leichtere Materialien, effizientere Faltmechanismen und fortschrittlichere elektrische Antriebe umfassen. Aber auch die Ladetechnik wird sich verbessern, sodass innerhalb kürzerer Zeit die Akkus wieder aufgeladen werden können. Ebenfalls kommen leichtere Materialien wie Carbon zum Einsatz.
Nachhaltigkeit und Urbanisierung: Angesichts der globalen Herausforderungen wie Klimawandel und Urbanisierung bietet das Klapprad eine umweltfreundliche und effiziente Lösung für den städtischen Verkehr. Es kombiniert die Vorteile des Fahrrads mit der Kompaktheit, die in urbanen Umgebungen oft erforderlich ist. Das MYVELO Zürich E-Klapprad bspw. ist ein ideales Transportmittel für Deinen Alltag und Deinen Urlaub.
Fazit: Ein vielseitiges und zeitloses Transportmittel
Die Geschichte des Klapprads ist eine Geschichte der Innovation und Anpassung. Von den frühen militärischen Anwendungen bis hin zu den modernen, technologisch fortschrittlichen Modellen hat das Klapprad immer wieder bewiesen, dass es ein unverzichtbares Transportmittel ist. Ob für den täglichen Weg zur Arbeit, für Freizeitfahrten oder als Teil einer nachhaltigen Lebensweise – das Klapprad bleibt ein Symbol für praktische Mobilität und Ingenieurskunst.
Wenn Du auf der Suche nach einem vielseitigen, platzsparenden und umweltfreundlichen Verkehrsmittel bist, könnte ein Klapprad genau das Richtige für Dich sein. Es verbindet die Freiheit des Radfahrens mit der Flexibilität eines kompakten Designs – ein echter Gewinn für jede urbane Umgebung.