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Giro d’Italia – Mehr als nur ein Rennen

Der Giro d’Italia ist weit mehr als ein Radrennen. Er ist eine Reise durch Italiens atemberaubende Landschaften, eine Geschichte von Heldenmut und Strategie und ein echtes Spektakel für jeden Radsportbegeisterten. Wenn Du ein Rennradfan bist, ist der Giro der perfekte Anlass, um tiefer in die Welt des Profiradsports einzutauchen.

Von Vincent Augustin  |  3 Minuten Lesedauer

Giro d’Italia – Mehr als nur ein Rennen
Über den Autor Vincent Augustin

Vincent hat MYVELO gemeinsam mit Fabian gegründet. Die beiden verbindet eine langjährige Leidenschaft zum Radsport. Gemeinsam sind sie tausende von Kilometern gefahren und haben in der Rennrad-Bundesliga um Siege gekämpft. Aus der langjährigen Erfahrung und dem Wissen, was ein gutes Fahrrad ausmacht, ist die Idee entstanden, MYVELO zu gründen. Jetzt mehr zu MYVELO erfahren

Veröffentlicht: 21. Dezember 2024

Eine kurze Geschichte des Giro

Der Giro d’Italia wurde erstmals 1909 ausgetragen und hat sich seitdem zu einer der prestigeträchtigsten Grand Tours entwickelt, neben der Tour de France und der Vuelta a España. Von Anfang an war der Giro eine Bühne für epische Schlachten – ob im Hochgebirge, auf schnellen Sprintetappen oder durch das wechselhafte italienische Wetter.

Die Maglia Rosa – das legendäre pinke Trikot – ist das ultimative Ziel für jeden Profi. Es symbolisiert den Gesamtführenden und wurde von Legenden wie Fausto Coppi, Eddy Merckx und Marco Pantani getragen.

Warum der Giro so besonders ist

Giro d'italia

Im Gegensatz zur Tour de France ist der Giro oft unberechenbarer. Die Routenführung überrascht immer wieder mit knallharten Bergetappen, engen Straßen durch historische Städte und Zeitfahren, die das Klassement auf den Kopf stellen können. Und dann ist da noch die Leidenschaft der italienischen Fans – sie leben und atmen dieses Rennen.

Für Dich als Zuschauer oder vielleicht sogar Teilnehmer eines Amateur-Events ist der Giro eine Möglichkeit, die Grenzen des Sports zu erleben. Die Route führt durch beeindruckende Landschaften: von den Dolomiten über die Toskana bis hin zu den spektakulären Anstiegen wie dem Passo dello Stelvio oder dem Mortirolo.

Welche Strecke hat der Giro?

Mortirolo

Jedes Jahr wird eine neue Strecke gewählt, Klassiker wie der Zoncolan oder neue Überraschungen könnten auf dem Plan stehen. Oft gibt es eine Schlüsseltaktik: Lohnt sich der frühe Angriff in den Bergen, oder entscheidet ein explosiver Sprint das Rennen?

Die Organisatoren legen großen Wert darauf, abwechslungsreiche Etappen zu gestalten, die verschiedene Regionen Italiens abdecken. Dabei wechseln sich die Herausforderungen ab: spektakuläre Bergetappen in den Alpen und Dolomiten, schnelle Flachetappen für Sprinter sowie technisch anspruchsvolle Zeitfahren.

Die Route wird in der Regel im Herbst des Vorjahres offiziell vorgestellt.

Der Giro als Inspiration für Dein eigenes Training

Die mentalen Aspekte des Giro d’Italia können Dich inspirieren. Profis müssen nicht nur körperlich, sondern auch mental stark sein, um Etappe für Etappe durchzuhalten. Du kannst das in Dein Training integrieren, indem Du an Deiner Belastungstoleranz arbeitest: Fahre bewusst längere Strecken oder intensivere Intervalle, als Du es gewohnt bist. Lerne, mit Müdigkeit und mentalen Herausforderungen umzugehen, denn genau das macht den Unterschied aus – nicht nur im Rennradtraining, sondern auch bei Deinem nächsten großen Ziel. Der Kopf fährt immer mit! 🚴‍♂️💪

Auch für Dein eigenes Rennradtraining kannst Du viel vom Giro mitnehmen:

Pizza
  • Herausforderung Bergetappen: Nutze den Giro als Motivation, an Deiner Kletterfähigkeit zu arbeiten. Such Dir steile Anstiege in Deiner Nähe und stell Dich der Herausforderung.
  • Intervalltraining: Die explosiven Antritte der Profis kannst Du in Dein Training einbauen, um Deine Sprintfähigkeit zu verbessern.
  • Langstrecke: Der Giro zeigt, wie wichtig Ausdauer ist. Lange Fahrten helfen Dir, Dich mental und körperlich auf große Herausforderungen vorzubereiten.

Giro-d’Italia Trainingsplan

Ein Trainingsplan für eine Giro-d’Italia-inspirierte Tour im Urlaub sollte Deine Ausdauer, Kletterfähigkeit und Erholung verbessern. Hier ist ein 12-Wochen-Plan für ambitionierte Hobbysportler:

Wochen 1–4: Basisaufbau

  1. Ziele: Grundlagenausdauer aufbauen und Technik verbessern.
  2. Trainingseinheiten:
    • 3x pro Woche Ausdauerfahrten: 2–4 Stunden im GA1-Bereich (Herzfrequenz: 60–75 % der maximalen HF).
    • 1x pro Woche Intervalltraining:
      • 5 x 3 Minuten K3-Belastung (Bergtraining: gleichmäßige, harte Intensität) mit 3 Minuten Erholung dazwischen.
    • 1x pro Woche Langstrecke: 4–5 Stunden, Fokus auf konstantes Tempo.
  3. Tipp: Starte mit moderaten Anstiegen, um Dich ans Klettern zu gewöhnen.

Wochen 5–8: Intensivierung

  1. Ziele: Belastbarkeit und Kletterfähigkeiten steigern.
  2. Trainingseinheiten:
    • 3x pro Woche Bergfahrten:
      • Wechselnde Steigungen (3–8 %) für 1–3 Minuten, gefolgt von 2 Minuten Erholung.
    • 1x pro Woche Zeitfahren: 30–40 Minuten bei 85–90 % der maximalen HF, um an Deinem Rhythmus zu arbeiten.
    • 1x pro Woche Langstrecke mit Höhenmetern: Plane Touren mit mindestens 1.500 Höhenmetern.
  3. Zusatz: Core-Training für Rumpfstabilität (2x/Woche).

Wochen 9–11: Simulation

  1. Ziele: Rennerfahrung simulieren, Belastung steigern.
  2. Trainingseinheiten:
    • 2x pro Woche Koppeltraining: Mehrere kurze, harte Anstiege im Wechsel mit Erholungsphasen.
    • 1x pro Woche lange Bergetappe: Simuliere eine Giro-Etappe mit mindestens 100 km und 2.000 Höhenmetern.
    • 1x Recovery Ride: Max. 90 Minuten bei sehr leichter Intensität.
  3. Tipp: Trainiere unter ähnlichen Bedingungen wie im Urlaub (z. B. Temperatur, Höhenlage).

Woche 12: Tapering

  1. Ziele: Frische Beine für die Tour bekommen.
  2. Trainingseinheiten:
    • 2–3 lockere Fahrten (max. 90 Minuten, flach) mit kurzen, intensiven Sprints.
    • Kein langes Training mehr – Fokus auf Erholung und Ernährung.

Zusätzliche Tipps für den Giro-Urlaub

  • Höhenakklimatisation: Plane vor Ort 2–3 ruhige Tage, um Dich an die Höhenluft zu gewöhnen.
  • Ernährung: Während der Tour ca. 60–90 g Kohlenhydrate pro Stunde aufnehmen. Teste vorab Gels, Riegel und Getränke.
  • Regeneration: Nutze Pausen für aktive Erholung, Stretching und ausreichend Schlaf.

Fazit

Der Giro d’Italia ist eine Feier des Radsports und ein Sinnbild für die Schönheit und Härte dieses Sports. Er motiviert, inspiriert und zeigt, wozu Mensch und Maschine fähig sind. Wenn Du die nächste Etappe schaust, stell Dir vor, selbst auf diesen legendären Straßen unterwegs zu sein – und vielleicht planst Du ja schon Deine nächste Tour durch Italien.

Denn eines ist klar: Der Giro ist nicht nur ein Rennen, er ist ein Lebensgefühl. 💪🚴‍♂️

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