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Supplemente im Radsport: Sinn oder Geldverschwendung?

Kohlenhydrate, Elektrolyte, Koffein, Kreatin, Beta-Alanin, Rote-Bete-Saft, Magnesium, Omega-3, Vitamin D – die Liste der Supplemente, die Radsportler angeblich schneller, ausdauernder und gesünder machen sollen, ist lang. Doch was davon bringt wirklich einen Nutzen – und was ist reine Geldverschwendung?

Von Isatou Schulz  |  3 Minuten Lesedauer

Supplemente im Radsport
Über die Autorin Isatou Schulz

Aufgewachsen in der Fahrradstadt Münster, hat Isatou von klein auf eine tiefe Leidenschaft für Fahrräder entwickelt, die seitdem ein fester Bestandteil ihres Lebens ist. Diese Begeisterung begleitet sie jeden Tag und spiegelt sich nun auch in ihrem Beruf wider. Ihre umfassende Expertise im Bereich Fahrräder und E-Bikes macht sie zur idealen Ansprechpartnerin für alle, die Wert auf Qualität und Innovation legen. Isatou verbindet ihre persönliche Leidenschaft mit professionellem Know-how und setzt sich engagiert dafür ein, die Welt des Fahrradfahrens für andere zugänglicher und spannender zu gestalten.

Veröffentlicht: 1. Oktober 2025

In diesem Artikel bekommst Du einen Überblick über gängige Nahrungsergänzungsmittel im Radsport, ihre wissenschaftliche Evidenz und die Frage, ob und wann ein Einsatz sinnvoll ist.


Die Grundlagen: Braucht man überhaupt Supplemente im Radsport?

Die Grundlage jeder sportlichen Leistungsfähigkeit ist und bleibt die Ernährung. Wer sich ausgewogen ernährt, ausreichend schläft, regeneriert und regelmäßig trainiert, legt damit das Fundament für Fortschritt. Supplemente sind, wie der Name schon sagt, Ergänzungen – keine Wundermittel.

Dennoch können gezielte Nahrungsergänzungsmittel in bestimmten Situationen sinnvoll sein:

  • Bei erhöhtem Bedarf durch intensives Training

  • Bei Mangelerscheinungen

  • In Wettkampfsituationen, wo es auf jedes Watt ankommt


Sinnvolle Supplemente im Radsport (mit Evidenz)

✅ Kohlenhydrate & Elektrolyte

  • Nutzen: Versorgung mit Energie und Aufrechterhaltung der Muskelfunktion bei längeren Fahrten.

  • Wann: Ab Fahrten über 60–90 Minuten, besonders im Wettkampf oder bei Intervallen.

  • Form: Gels, Riegel, Getränke.

  • Fazit: Sinnvoll – besonders bei langen Ausfahrten oder Rennen.

✅ Koffein

  • Nutzen: Nachgewiesene Steigerung der Ausdauerleistung und verzögerte Ermüdung.

  • Wann: Vor dem Wettkampf oder intensiven Trainingsblock (ca. 3–6 mg/kg Körpergewicht).

  • Fazit: Sinnvoll – wenn richtig dosiert und nicht zu spät eingenommen (Schlaf!).

✅ Kreatin (bei Sprintern und Gravel-Racern relevant)

  • Nutzen: Fördert Schnellkraft, bei kurzen intensiven Belastungen.

  • Wann: In Disziplinen mit vielen Sprints, z. B. Kriterium, MTB, Gravel.

  • Fazit: Teilweise sinnvoll – im Straßenradsport mit konstantem Tempo eher weniger relevant.

✅ Rote-Bete-Saft (Nitrat)

  • Nutzen: Kann die Sauerstoffeffizienz verbessern.

  • Wann: In den Tagen vor einem wichtigen Wettkampf oder Zeitfahren (Dosierung beachten!).

  • Fazit: Kann sinnvoll sein – wirkt nicht bei allen gleich stark.

✅ Vitamin D (bei Mangel)

  • Nutzen: Wichtig für Muskel- und Immunfunktion.

  • Wann: Besonders im Winter testen lassen, bevor supplementiert wird.

  • Fazit: Nur bei Mangel sinnvoll – sonst keine Leistungssteigerung.


3. Weniger sinnvolle oder überschätzte Supplemente

⚠️ Magnesium

  • Nutzen: Wird oft gegen Krämpfe genommen, aber Wirkung ist wissenschaftlich nicht gesichert.

  • Wann: Bei tatsächlichem Mangel sinnvoll – den haben die wenigsten.

  • Fazit: Meist überflüssig – lieber auf gute Mineralstoffversorgung durch Ernährung achten.

⚠️ BCAAs / EAA

  • Nutzen: Muskelaufbau & Regeneration – aber bei ausreichender Eiweißzufuhr unnötig.

  • Fazit: Geldverschwendung – normale Ernährung reicht.

⚠️ Multivitaminpräparate

  • Nutzen: Oft überdosiert, mögliche Nebenwirkungen bei Langzeiteinnahme.

  • Fazit: Nur bei nachgewiesenem Mangel und ärztlicher Empfehlung.

⚠️ Antioxidantien (hochdosiert)

  • Nutzen: Schutz vor oxidativem Stress – aber: Können Trainingsanpassung sogar hemmen.

  • Fazit: Nicht pauschal einnehmen – besser: Antioxidantien über Lebensmittel (z. B. Beeren).


Placebo-Effekt und Marketing-Hype

Nicht alle Supplemente, die subjektiv „wirken“, tun das auch messbar. Doch der Placebo-Effekt ist real – wenn Du fest an Dein Ritual vor dem Rennen glaubst, kann das mental helfen. Aber: Das rechtfertigt nicht jede Geldausgabe.

Die Supplement-Industrie lebt von Versprechen – oft mit hübscher Verpackung und pseudowissenschaftlicher Rhetorik. Wer Werbung mit Studien belegt, sollte genau hinsehen: Wie groß war die Studie? Wer hat sie finanziert? War der Effekt wirklich relevant?


Fazit: Wann lohnt sich die Investition – und wann nicht?

Supplement Evidenzbasiert sinnvoll? Für wen besonders geeignet?
Kohlenhydrate ✅ Ja Alle bei >90 min Belastung
Elektrolyte ✅ Ja Schwitzer, Hitze-Events
Koffein ✅ Ja Wettkampf, harte Trainings
Rote Bete ✅ Ja (individuell) Zeitfahren, Rennen
Kreatin 🔶 Teilweise Sprinter*innen, Gravel, MTB
Vitamin D 🔶 Nur bei Mangel Alle im Winter (nach Bluttest)
Magnesium ❌ Kaum Nur bei Mangel
Multivitamine ❌ Nein Nicht empfohlen ohne Diagnose
Antioxidantien ❌ Nein Können sogar kontraproduktiv sein

Praktische Tipps zum Umgang mit Supplementen

  • Blutwerte checken lassen, bevor Du Vitamine oder Mineralstoffe einnimmst.

  • Auf Qualität achten – insbesondere bei Billigprodukten aus dem Internet.

  • Langfristige Ernährung ist wichtiger als kurzfristiges „Pimpen“ mit Pülverchen.

  • Keine Experimente am Wettkampftag – alles vorher im Training testen!


Fazit in einem Satz:

Supplemente können im Radsport eine sinnvolle Ergänzung sein – aber nur, wenn sie gezielt, evidenzbasiert und nicht als Ersatz für Training und Ernährung eingesetzt werden.

Wenn Du unsicher bist, welche Supplemente für Dich sinnvoll sind: Sprich mit einem Sporternährungsberater oder Arzt mit Erfahrung im Ausdauersport. Und vergiss nicht: Dein bestes „Supplement“ ist immer noch konsequentes Training und ein gutes Frühstück 😉🚴

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