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Hitzetraining mit dem Rennrad: Wie du dein Limit verschiebst

Das Training bei hohen Temperaturen – bekannt als Hitzetraining – ist eine faszinierende Strategie, die nicht nur deine Rennrad-Performance steigern, sondern auch deinen Körper an extreme Bedingungen anpassen kann. Gerade bei Wettbewerben in heißen Regionen oder intensiven Trainingseinheiten im Sommer kann Hitzetraining entscheidende Vorteile bringen. Aber was steckt dahinter, und was sagt die Wissenschaft?

Von Björn Kafka  |  3 Minuten Lesedauer

Hitzetraining mit dem Rennrad: Wie du dein Limit verschiebst
Über den Autor Björn Kafka

Björn Kafka lebt mit seiner Familie in München und widmet sich als selbstständiger Experte der Elite im Radsport. Der 45-Jährige trainiert und coacht Radprofis aus den Bereichen Mountainbike, Straßen- und Bahnradsport, darunter auch Ausnahmetalente. Als Mitgründer von Aerotune und Entwickler des Powertests hat er es sich zur Lebensaufgabe gemacht, die Auswertungsmöglichkeiten von Leistungstests und Trainingseinheiten stetig zu optimieren. Mit seiner Buchreihe Functional Fitness wurde er zum Bestsellerautor in der Fachliteratur. Zudem schrieb Björn als Redakteur für das BIKE Magazin und als freier Autor für das TOUR Magazin.

Veröffentlicht: 1. Juni 2025

Hitzetraining bedeutet, gezielt bei hohen Temperaturen zu trainieren, um den Körper an die Hitze zu gewöhnen. Typischerweise liegt der Fokus darauf, die physiologischen Anpassungen zu fördern, die den Umgang mit Hitze erleichtern. Dazu zählen unter anderem:

  • Verbesserte SchweiĂźproduktion: Der Körper lernt, effektiver und frĂĽher zu schwitzen, um die Körpertemperatur besser zu regulieren.
  • Erhöhtes Blutplasmavolumen: Mehr Blutplasma verbessert die Durchblutung und den Sauerstofftransport, was wiederum die Ausdauer steigern kann.
  • Geringere Herzfrequenz unter Belastung: Mit der Zeit wird die Herzfrequenz bei gleicher Leistung sinken, da der Körper effizienter arbeitet.

Warum kann Hitzetraining fĂĽr Rennradfahrer sinnvoll sein?

Rennradfahrer profitieren von Hitzetraining in mehrfacher Hinsicht:

  1. Anpassung an Wettkampfbedingungen: Rennen wie die „Vuelta a España“ oder das „Cape Epic“ finden oft unter extrem heißen Bedingungen statt. Wer seinen Körper vorher an diese Herausforderungen gewöhnt, hat einen klaren Vorteil.
  2. Verbesserte Leistung bei moderaten Temperaturen: Studien zeigen, dass Hitzetraining auch bei kühleren Bedingungen die Leistungsfähigkeit steigern kann. Der Körper wird insgesamt effizienter.
  3. Mentale Stärke: Hitzetraining fordert nicht nur den Körper, sondern auch den Geist. Wer lernt, mit dem Unwohlsein in der Hitze umzugehen, wird mental robuster.

Die Wissenschaft hinter Hitzetraining

Hitzetraining ist kein Mythos – es gibt zahlreiche Studien, die seine Effektivität belegen:

  • Eine Studie zeigt, dass Hitzetraining die aerobe Leistung verbessert. Dies fĂĽhrt zu einer verbesserten Sauerstoffversorgung der Muskeln und einem Anstieg der VO2max, der maximalen Sauerstoffaufnahme.

  • Laut einer Publikation im Journal of Applied Physiology kann Hitzetraining die SchweiĂźrate und die SchweiĂźzusammensetzung optimieren. Dadurch wird der Elektrolytverlust reduziert, was die ErmĂĽdung verzögert.

  • Eine Meta-Analyse hebt hervor, dass Athleten nach nur 8-14 Tagen Hitzetraining signifikante Verbesserungen in ihrer thermischen Toleranz zeigen. KĂĽrzere Anpassungszeiten sind ebenfalls hilfreich, aber weniger effektiv


Wie funktioniert Hitzetraining praktisch?

Hitzetraining mit dem Rennrad - Regeneration in der Sauna

Für Rennradfahrer gibt es verschiedene Möglichkeiten, Hitzetraining in den Trainingsalltag zu integrieren:

1. Training im Freien bei Hitze

Nutze heiße Tage im Sommer, um dich gezielt den Bedingungen auszusetzen. Achte dabei auf eine moderate Intensität, besonders zu Beginn.

2. Indoor-Training mit erhöhter Temperatur

Ein Smart-Trainer in einem warmen Raum kann gezielt genutzt werden, um klimatische Bedingungen zu simulieren. Dabei reichen Temperaturen von 30-35 °C, um den Effekt zu erzielen.

3. Sauna und passive Hitzeanpassung

Auch Saunagänge können den Körper an Hitze gewöhnen. Kombiniert mit leichtem Training davor oder danach, kannst Du die Anpassungen weiter fördern.


Mit dem Rennrad durch die Hitze: 7 goldene Regeln fĂĽr heiĂźe Tage

HeiĂźes Rennrad
  1. Früh starten oder spät trainieren
    Die Morgen- und Abendstunden sind im Sommer ideal, da die Temperaturen noch moderat sind. Plane deine Ausfahrten so, dass du die Mittagshitze vermeidest.

  2. Hydration ist alles
    Trinke nicht erst, wenn der Durst kommt. Eine gute Hydration beginnt bereits am Vortag. Während der Fahrt solltest du mindestens 0,5 Liter pro Stunde trinken – bei sehr hohen Temperaturen sogar mehr.

  3. Leichte Kleidung wählen
    Atmungsaktive und helle Kleidung reflektiert die Sonne und sorgt dafür, dass dein Körper nicht zusätzlich aufgeheizt wird. Eine Mütze unter dem Helm schützt deinen Kopf vor direkter Sonneneinstrahlung.

  4. Pausen einlegen
    Plane unterwegs kurze Stopps im Schatten ein. Diese Erholungsmomente helfen deinem Körper, sich zu regenerieren.

  5. Sonnenschutz nicht vergessen
    Eine gute Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor ist bei Sommerausfahrten unerlässlich. Achte darauf, auch Nacken, Ohren und die Handrücken einzucremen.

  6. Route mit Bedacht wählen
    Flache Strecken oder Touren mit schattigen Passagen in Wäldern sind bei Hitze angenehmer als endlose Anstiege in der prallen Sonne.

  7. Auf die Signale des Körpers hören
    Kopfschmerzen, Schwindel oder Übelkeit können Anzeichen von Überhitzung sein. Höre auf deinen Körper und reduziere das Tempo, wenn nötig.


Hitzetaugliches Rennradfahren: Ausrüstung, Technik und Ernährung im Überblick

Die richtige AusrĂĽstung spielt bei heiĂźen Temperaturen eine entscheidende Rolle. Achte auf folgende Punkte:

  • FlĂĽssigkeitsversorgung: Ein Trinkrucksack oder Flaschenhalter mit Platz fĂĽr zwei Flaschen hilft dir, ausreichend Wasser mitzunehmen. Ergänze deine Getränke mit Elektrolyttabs, um den Mineralstoffverlust auszugleichen.
  • Luftige Kleidung: Mesh-Trikots und ärmellose Modelle sind perfekt fĂĽr heiĂźe Tage.
  • Ernährung: Greife zu leicht verdaulichen Snacks wie Energieriegeln oder Bananen. Bei langen Ausfahrten kannst du auch Gels verwenden, die speziell fĂĽr Ausdauertraining entwickelt wurden.

Hitze-Training mit dem Rennrad: 5 Profi-Tipps fĂĽr heiĂźe Tage

  1. Vorbereitung ist alles: Gewöhne deinen Körper schrittweise an hohe Temperaturen, indem du kürzere Fahrten in der Hitze einplanst, bevor du dich längeren Touren widmest.
  2. KĂĽhles Nass: Ein Buff-Schal, welchen Du unterwegs mit Wasser befeuchtest und auf deinen Nacken legst, kann fĂĽr AbkĂĽhlung sorgen.
  3. Elektrolyte auffüllen: Nicht nur Wasser, sondern auch Elektrolyte sind essenziell. Plane daher regelmäßige Snacks ein, um Salze und Mineralstoffe aufzufüllen.
  4. Hitze clever nutzen: Nutze die heißen Bedingungen für kurze, intensive Trainingseinheiten. Diese fördern die Hitzeakklimatisierung besonders effektiv.
  5. Nachbereitung: Gib deinem Körper nach der Fahrt genügend Zeit, sich zu erholen. Ein erfrischendes Bad oder eine kühle Dusche hilft dir, wieder auf Betriebstemperatur zu kommen.

Hitzetraining auf dem Rennrad ist eine Herausforderung, die dich nicht nur körperlich, sondern auch mental stärkt. Mit der richtigen Vorbereitung, einer angepassten Strategie und etwas Vorsicht kannst du heiße Tage optimal nutzen und dein persönliches Limit verschieben.

Rennradtraining in der Höhe: So optimierst du deine VO2max und Regeneration

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