
Verona Rennrad
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Wer regelmäßig mit dem Rennrad unterwegs ist, weiß: Kurven sind mehr als nur Richtungswechsel. Sie verlangen Konzentration, Technik und das richtige Gefühl für Geschwindigkeit und Linie. Gerade für Anfänger können Kurvenfahrten zur echten Herausforderung werden – sei es auf schnellen Abfahrten oder im hektischen Stadtverkehr.
Von Helena Burgardt |
3 Minuten Lesedauer
In diesem Artikel zeigen wir Dir die häufigsten Anfängerfehler beim Kurvenfahren und wie Du sie gezielt vermeiden kannst, um sicherer und schneller unterwegs zu sein.
Viele Anfänger schauen direkt vor ihr Vorderrad oder – schlimmer noch – auf das Hindernis, das sie vermeiden wollen (z. B. Randstein, Gullideckel, Gegenverkehr).
Blickführung ist das A und O. Du solltest in die Kurve hinein und durch sie hindurch schauen – idealerweise auf den Scheitelpunkt und dann zum Kurvenausgang. So erkennt Dein Gehirn frühzeitig den Kurvenverlauf, und Dein Körper steuert automatisch in die richtige Richtung.
Viele Anfänger fahren Kurven zu eng an, bremsen spät und kommen dann zu weit nach außen. Oder sie schneiden die Kurve zu stark und gefährden sich und andere.
Halte Dich an das Prinzip:
Außen – Innen – Außen.
So nutzt Du die volle Breite der Straße (sofern erlaubt und sicher), kannst die Kurve flüssig durchfahren und bleibst kontrolliert auf Kurs. Besonders wichtig auf Abfahrten: Rechne immer mit Gegenverkehr!
Du fährst zu schnell in die Kurve und bremst in Schräglage – das reduziert die Haftung der Reifen dramatisch.
Bremsen erfolgt vor der Kurve. Sobald Du den Scheitelpunkt der Kurve anpeilst, solltest Du das Tempo bereits angepasst haben. In der Kurve selbst gilt: Finger weg von den Bremsen – es sei denn, es handelt sich um eine Notfallsituation.
Viele Einsteiger sind beim Kurvenfahren zu steif im Oberkörper, sitzen aufrecht oder lehnen sich falsch zur Seite.
Locker bleiben. Die Arme sollten leicht gebeugt sein, der Oberkörper tief. So verlagerst Du Deinen Schwerpunkt nach unten, was Dir mehr Kontrolle gibt. Lehn Dich mit dem Rad in die Kurve, der Innerellbogen darf ruhig leicht nach unten zeigen.
Extra-Tipp: Drück auf dem äußeren Pedal mit Gewicht nach unten – das erhöht die Stabilität in der Schräglage.
Du trittst beim Kurvenfahren weiter in die Pedale und schlägst mit dem Innenpedal auf dem Asphalt auf – gefährlich!
Halte beim Durchfahren der Kurve das kurveninnere Pedal oben (auf 12 Uhr). Das äußere Pedal zeigt nach unten – hier verlagerst Du das Gewicht (siehe oben). So vermeidest Du Bodenkontakt und bleibst in Balance.
Du fährst mit zu hohem Reifendruck. Das sorgt zwar für weniger Rollwiderstand, reduziert aber den Kontakt zur Straße – besonders in Kurven.
Passe den Reifendruck an Dein Gewicht, die Reifenbreite und den Untergrund an. Etwas weniger Druck bedeutet oft mehr Grip in der Kurve – ohne großen Nachteil im Geradeauslauf. Moderne Rennradreifen (25–28 mm) vertragen auch mal 6–7 bar statt der klassischen 8+ bar.
Du unterschätzt die Schärfe oder Länge der Kurve, kommst zu schnell rein und musst panisch korrigieren – oft mit riskanten Manövern.
Lerne, Kurven rechtzeitig zu lesen. Achte auf Schilder, Schattenverlauf, die Neigung der Straße und Gegenverkehr. Je besser Du den Kurvenverlauf einschätzt, desto entspannter und sauberer kannst Du fahren. Lieber etwas langsamer rein – und mit Schwung wieder raus.
Du trainierst ausschließlich auf langen Touren und vernachlässigst technische Einheiten.
Plane gezielte Technik-Sessions ein – zum Beispiel auf einem ruhigen Parkplatz oder einem Radweg mit vielen Kurven. Stell Dir kleine Slalomstrecken mit Flaschen oder Hütchen auf. Trainiere das Bremsen vor Kurven, das Einlenken, die Blickführung und die Gewichtsverlagerung. Techniktraining ist kein Luxus, sondern spart Dir in brenzligen Situationen Nerven – und Stürze.
Kurvenfahren ist keine Raketenwissenschaft – aber es braucht Geduld, Übung und Bewusstsein. Wenn Du die hier genannten Anfängerfehler vermeidest und regelmäßig an Deiner Technik arbeitest, wirst Du schnell merken: Du fährst sicherer, flüssiger und mit mehr Selbstvertrauen. Und das Beste daran? Eine saubere Kurve macht einfach Spaß.
Bonus-Tipp: Lass Dich filmen - Wenn Du Fortschritte sichtbar machen willst, bitte einen Freund, Dich beim Kurventraining mit dem Smartphone zu filmen. So erkennst Du sofort, wo noch Verbesserungspotenzial steckt – zum Beispiel in der Linienwahl, Blickführung oder Körperhaltung.