Zu Inhalt springen
Kostenfreier Versand und Rückversand*
< 15km zum nächsten Servicepoint
Kostenfreier Versand und Rückversand*
< 15km zum nächsten Servicepoint
Sprache

Bitterstoffe und Sporternährung: Was Rennradfahrer über die Kraft der natürlichen Ernährung wissen sollten

Die richtige Ernährung ist für Rennradfahrer weit mehr als ein bloßes Beiwerk. Sie ist der Treibstoff, die Wartung und der Reparaturdienst zugleich. Wer viel und intensiv fährt, fordert seinen Körper auf mehreren Ebenen – Muskeln, Verdauung, Immunsystem, Nerven. Umso wichtiger ist es, ihm nicht nur Kalorien, sondern hochwertige, funktionale Nährstoffe zuzuführen.

Von Fabian Huber  |  3 Minuten Lesedauer

Bitterstoffe und Sporternährung
Über den Autor Fabian Huber

Fabian hat MYVELO gemeinsam mit Vincent gegründet. Die beiden verbindet eine langjährige Leidenschaft zum Radsport. Gemeinsam sind sie tausende von Kilometern gefahren und haben in der Rennrad-Bundesliga um Siege gekämpft. Aus der langjährigen Erfahrung und dem Wissen, was ein gutes Fahrrad ausmacht, ist die Idee entstanden, MYVELO zu gründen. Jetzt mehr zu MYVELO erfahren

Veröffentlicht: 10. Juli 2025

Ein Thema, das zunehmend Beachtung findet, sind Bitterstoffe – längst aus vielen modernen Lebensmitteln herausgezüchtet, aber für Ausdauersportler potenziell hochinteressant. Gleichzeitig stellt sich die Frage: Wie weit kommt man mit natürlicher Ernährung – und ab wann sind Supplemente sinnvoll?


Die Basis: Was Rennradfahrer wirklich brauchen

1. Makronährstoffe: Energie für die langen Strecken

  • Kohlenhydrate sind die Hauptenergiequelle – insbesondere bei Ausdauerbelastung über 90 Minuten. Vollkornprodukte, Haferflocken, Datteln, Bananen oder Reis liefern langkettige, stabile Energie.

  • Eiweiße sind wichtig für Regeneration, Muskelerhalt und Enzymfunktionen. Pflanzliche Quellen wie Hülsenfrüchte, Quinoa oder Nüsse sind sinnvoll, ergänzt durch hochwertige tierische Produkte (Eier, Joghurt, Fisch).

  • Fette, insbesondere ungesättigte Fettsäuren (z. B. aus Leinöl, Walnüssen, Avocado), tragen zur hormonellen Balance und Zellgesundheit bei.

2. Mikronährstoffe: Die oft unterschätzten Helfer

Magnesium, Eisen, Zink, B-Vitamine, Vitamin D, Kalium – diese und viele andere Mikronährstoffe sind entscheidend für:

  • Muskelkontraktion

  • Sauerstofftransport

  • Regeneration

  • Immunsystem

Wer regelmäßig schwitzt, verliert viele dieser Stoffe. Sie über die normale Ernährung zu decken, ist möglich – aber nicht immer einfach.


Bitterstoffe: Das vergessene Element der Sporternährung

Was sind Bitterstoffe?

Bitterstoffe sind sekundäre Pflanzenstoffe, die in Gemüse, Kräutern und bestimmten Früchten vorkommen. Sie schmecken – wie der Name sagt – bitter, und wurden deshalb aus vielen modernen Sorten herausgezüchtet. Dabei bieten sie enorme Vorteile:

  • Stimulieren die Verdauung: durch Anregung von Speichel, Magensaft, Galle und Enzymen

  • Verbessern die Nährstoffaufnahme: gerade bei fettreichen oder proteinreichen Mahlzeiten

  • Regulieren den Appetit: insbesondere Heißhunger auf Zucker

  • Unterstützen Leber und Entgiftung

  • Können die Darmgesundheit fördern

Wo kommen Bitterstoffe natürlicherweise vor?

Lebensmittel Bitterstoff
Rucola Glucosinolate
Chicorée Lactucopikrin
Grapefruit Naringin
Artischocke Cynarin
Ingwer Gingerole
Löwenzahn Taraxacin
Wermut Absinthin

Wann machen Bitterstoffe Sinn?

Bitterstoffe lohnen sich besonders:

  • vor dem Training (kleine Dosis): zur Anregung der Verdauung, wenn man mit leichtem Magenproblem kämpft

  • nach dem Training: zur Unterstützung der Leber beim Abbau von Laktat und Entzündungsstoffen

  • im Alltag: zur langfristigen Optimierung von Appetit, Insulinempfindlichkeit und Darmgesundheit


Natürliche Ernährung vs. Supplemente: Was reicht – und wann braucht man mehr?

Ernährung zuerst!

Eine abwechslungsreiche Ernährung mit viel Gemüse, Vollkorn, hochwertigen Ölen, fermentierten Lebensmitteln (z. B. Sauerkraut), Kräutern und bitterstoffreichen Lebensmitteln deckt viele Bedürfnisse.

Beispiele für sportlergerechte Mahlzeiten:

  • Frühstück vor der Fahrt: Haferbrei mit Banane, Nüssen und Zimt

  • Snacks unterwegs: Reiswaffeln mit Mandelmus, Trockenfrüchte, selbstgemachte Energiebällchen

  • Regeneration: Linsensalat mit Rucola, Avocado und Ei

  • Entzündungshemmung: Kurkuma-Shot oder Ingwertee mit Zitrone

Wann sind Supplemente sinnvoll?

Trotz bester Planung kann es Lücken geben. Hier ein Überblick:

Bedarf Mögliche Supplemente Hinweise
Ausdauer + Regeneration Elektrolyte, Magnesiumcitrat, BCAA bei hoher Schweißrate oder Trainingslagern
Immunsystem Vitamin D, Zink, Omega-3 besonders im Winter
Verdauung Bitterstofftropfen, Enzyme bei Magenproblemen oder Blähbauch
Eisenmangel Eisenpräparate nur nach Blutbild! Häufig bei Frauen

👉 Studie: Dietary supplements and sports performance: minerals (2005)


Fazit: Bitterstoffe – mehr als nur ein Trend

Für Rennradfahrer, die ihre Leistung ganzheitlich steigern wollen, sind Bitterstoffe ein oft übersehener Schlüssel: Sie verbessern die Nährstoffaufnahme, helfen bei der Verdauung, stabilisieren den Appetit und können die Regeneration unterstützen.

Gleichzeitig zeigt sich: Wer auf eine abwechslungsreiche, natürliche Ernährung achtet, kann viele Bedürfnisse des Körpers auf ganzheitliche Weise decken – und Supplemente gezielt und sinnvoll ergänzen, statt auf einen "Cocktail aus Dosen" zu setzen.


Praxistipps für Deinen Alltag:

  • 🍃 Baue täglich mindestens ein bitteres Lebensmittel ein (z. B. Rucola oder Grapefruit)

  • 💧 Nimm Bittertropfen (z. B. aus Artischocke, Enzian oder Wermut) 15 Minuten vor dem Essen

  • 🥗 Iss bunt und saisonal – Vielfalt ist der beste Mikronährstoff-Booster

  • 🧪 Lass regelmäßig ein Blutbild machen, wenn Du intensiv trainierst

Wie pinkeln Radfahrer? Diese Wahrheit wird Dich überraschen!
Triathlonrad Training für Anfänger: Tipps für mehr Effizienz auf dem Bike
  • Beine rasieren fürs Rennrad
    23. November 2025 Fabian Huber

    Beine rasieren fürs Rennrad: Mythos oder messbarer Vorteil?

    Wer sich im Peloton oder bei einem lokalen Rennen umschaut, bemerkt schnell: Glattrasierte Beine sind im Rennradsport keine Ausnahme, sondern fast schon Standard. Doch warum eigentlich? Geht es nur um Ästhetik, oder bringt das Rasieren der Beine tatsächlich messbare Vorteile? Und wenn ja – wie viele Watt spart man wirklich?

  • Espresso & Rennradfahren
    20. November 2025 Vincent Augustin

    Espresso & Rennradfahren – Warum der kleine Schwarze zur großen Leidenschaft gehört

    Wer regelmäßig mit dem Rennrad unterwegs ist, kennt das Ritual: Nach einer langen Ausfahrt oder vor einem knackigen Intervalltraining führt kein Weg am Espresso vorbei. Ob in der italienischen Bar an der Strecke, auf dem Marktplatz nach dem Sonntagstraining oder zuhause aus der Siebträgermaschine – der Espresso ist fester Bestandteil der Rennradkultur. Doch was steckt hinter dieser Verbindung aus Koffein, Stil und Leistung?