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Macht E-Bike-Fahren faul?
Über den Autor

Fabian Huber

Veröffentlicht: Juli 7, 2021 |  Aktualisiert: Juli 11, 2023 | 

Fabian hat MYVELO gemeinsam mit Vincent gegründet. Die beiden verbindet eine langjährige Leidenschaft zum Radsport. Gemeinsam sind sie tausende von Kilometern gefahren und haben in der Rennrad-Bundesliga um Siege gekämpft.

Aus der langjährigen Erfahrung und dem Wissen, was ein gutes Fahrrad ausmacht, ist die Idee entstanden, MYVELO zu gründen.

Macht E-Bike-Fahren faul?

Stereotyp heißt es, dass vor allem Menschen, die sich nicht so viel bewegen wollen, mit E-Bikes und Pedelecs fahren. Der Grund: Dort muss man nicht so viel treten und beansprucht seine Muskeln vergleichsweise wenig. Auf diese Weise werden E-Bike-Nutzer relativ schnell als Menschen abgestempelt, die lieber hinter dem Schreibtisch sitzen, als ihre Kondition zu trainieren. 

Diese Vorstellung trügt. Das zeigen auch diverse Studien. Nun weiß man: dieses Stereotyp entspricht nicht der Wahrheit. Im Gegenteil! 

Pedelec-Fahrer fahren häufiger und sogar weitere Strecken

Eine breit angelegte, europäische Studie hat 10.000 Menschen hinsichtlich ihrer E-Bike-Nutzung befragt und kam zu interessanten und überraschenden Ergebnissen. Laut den Resultaten der Studie kommt der Kalorienverbrauch von Pedelec-Fahrer dem von Nutzern, die herkömmliche Fahrräder verwenden, gleich.  

Uns zumindest verwundert dieses Ergebnis nicht - beflügelt von der Zusatzleistung durch Motor hat sich vermeidlich schon der ein oder andere E-Bike-Fahrer (uns eingeschlossen) in eine andere Sphäre geradelt. Im Leistungssport auch den „Tunnel“ genannt.

Diese Phase ist von extremer Motivation und auch Anstrengung geprägt. Die von dem Transportation Research Interdisciplinary Perspectives erhobene Studie wurde von sciencedirect.com im Juni 2019 veröffentlicht und legt dar, dass der Leistungseinsatz von Pedelec-Fahrer auf einem ähnlichen wöchentlichen Niveau wie bei den Radfahrern liegt. Als Hauptgrund dafür nennt die Studie die gesteigerte Reichweite von Pedelec-Fahrern.

Demnach kommen E-Bike-Fahrer bei Touren auf eine durchschnittliche Strecke von 9,4 km, während es die Radfahrer im Vergleich nur auf eine Strecke von 4,8 km bringen. Auch im täglichen Pendelverkehr legen die Radfahrer mit 5,3 km weniger Strecke zurück als die E-Bike-Fahrer mit 8 km im Tagesschnitt.

 

E-Biker sind aktuell im Schnitt tatsächlich noch älter

Weiter hat die Studie aufzeigen können, dass der Altersschnitt bei den Pedelec-Fahrern mit knapp 48 Jahren ist im Vergleich zu Radfahrern höher. Letztere sind im Schnitt 41,1 Jahre alt.

Diese Tendenz wird sich unserer Einschätzung nach innerhalb der nächsten ein bis drei Jahren angleichen bis schließlich die E-Bike-Fahrer auf Augenhöhe ziehen werden. Grund dafür sehen wir in dem starken Boom der Lifestyle-Sparte, welche sich speziell bei jungen Menschen einer immer größeren Beliebtheit erfreut. Hier kannst du dein Traumbike kaufen.

Auch erwähnenswert ist, dass der BMI (Body-Mass-Index) bei den E-Bikern etwas höher ist. Diese Tatsache gefällt uns besonders gut, da sie die These stützt, dass E-Bikes den ein oder anderen mehr zum Fahrradfahren motivieren. Eine - wie wir finden - tolle Erkenntnis.


Die Zahl der Rad-Pendler steigt durch E-Bikes

Nicht nur die Politik hat sich bereits konkret Gedanken darüber gemacht, wie man Fahrradpendler explizit für ihre Mobilität belohnen kann. Es wurde sogar darüber gesprochen, den Radpendlern einen extra Tag an Urlaub zu gewähren - sie seien schließlich nachweislich weniger krank und sorgen in Ballungsgebieten obendrein für erheblich weniger Staus, insbesondere zu den Stoßzeiten.

Dieser Blogpost hat bereits auf die Platzproblematik im urbanen Raum hingewiesen. Demnach können sich die Städteplaner beim Entwickeln neuer Verkehrskonzepte auch auf die Ergebnisse der Studie beziehen, denn sie hält durchaus interessante Zahlen bereit. Insbesondere sollten Verkehrskonzepte der Zukunft Infrastruktur für Pedelecs und S-Pedelecs berücksichtigen.

Die Studienteilnehmer, welche auf ein E-Bike umstiegen, reduzierten ihren Gebrauch an Autos um 49 Prozent und nutzen um 48 Prozent weniger die öffentlichen Verkehrsmittel. Betrachtet man die o.g. Argumente wie die verbesserte Gesundheit und die Reduktion des Verkehrsaufkommens, könnte man auch leicht zum Gedanken kommen, dass eine stärkere staatliche Förderung von Pedelecs ein wesentlicher Bestandteil der Mobilitätswende sein sollte.

Fazit

E-Bikes sind in aller Munde. Die elektrische Unterstützung beim Radfahren macht das Fahrrad zu einem beliebten Fortbewegungsmittel. Aber stimmt es, dass E-Bikes Bewegungsfaulheit fördern?

In diesem Beitrag haben wir uns eingehend mit dem Thema beschäftigt. Um eine sichere Antwort auf die gestellte Frage zu erlangen, stellen wir hier nochmal die Gründe auf, die dafür und dagegen sprechen:

Es stimmt: E-Bikes stellen in der Tat ein bequemes Hilfsmittel dar, um sich einfach fortzubewegen, denn sie ermöglichen es Menschen, längere Strecken zurückzulegen, ohne sich selbst dabei über ihre Grenzen hinweg zu verausgaben.

Aber sie helfen dabei auch, aktiv zu bleiben. Studien haben nachweislich erwiesen, dass E-Bike-Nutzer nicht nur denselben Kalorienverbrauch wie Nutzer von traditionellen Fahrrädern aufweisen, sondern oftmals auch längere Strecken zurücklegen. Und, was noch erstaunlicher ist: Das Durchschnittsalter von Menschen, die mit E-Bikes fahren, ist ebenfalls höher.

Darüber hinaus hat die verstärkte Verwendung von E-Bikes auch positive Auswirkungen auf den Straßenverkehr: Durch die verringerte Auto-Nutzung sinkt die Stauquote! In diesem Zusammenhang ist der umweltschonende Aspekt, der mit der Nutzung von E-Bikes einhergeht, ebenfalls von Relevanz.

Dass E-Bikes Bewegungsfaulheit fördert, ist also ein Irrtum. Man lebt durch sie nicht nur aktiver, sondern auch gesünder. Egal, ob allein, zu zweit oder im Kreise der Liebsten - Ausflüge mit dem E-Bike bringen Freude!

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