Die Einstellung der Kettenschaltung erfordert ein wenig Geduld, ist aber mit etwas Übung gut machbar. Eine präzise Schaltung sorgt für ein angenehmes Fahrgefühl, schont die Komponenten und erhöht die Sicherheit. Wer regelmäßig sein Fahrrad wartet und die Schaltung überprüft, fährt länger und störungsfrei.
Warum die Kettenschaltung einstellen?
Eine falsch eingestellte Schaltung kann dazu führen, dass:
- die Kette nicht sauber auf das nächste Ritzel springt,
- die Kette abspringt oder zwischen Ritzel und Rahmen fällt,
- störende Geräusche entstehen,
- sich der Verschleiß an Kette und Ritzeln erhöht.
Regelmäßige Wartung und eine korrekte Einstellung sorgen für ein angenehmes Fahrgefühl und verlängern die Lebensdauer der Komponenten.
Benötigtes Werkzeug
Um die Kettenschaltung einzustellen, werden folgende Werkzeuge benötigt:
- Kreuzschlitzschraubendreher (für die Begrenzungsschrauben),
- Inbusschlüssel (meist 5 mm) für den Schaltzug,
- eventuell eine Kettenpeitsche und ein Zahnkranzabzieher (für fortgeschrittene Anpassungen),
- Fahrradmontageständer (optional, erleichtert die Arbeit).
Schritt-für-Schritt-Anleitung
1. Begrenzungsschrauben der Schaltung überprüfen
Die beiden kleinen Schrauben am Schaltwerk begrenzen die Bewegung der Kette auf dem kleinsten und größten Ritzel. Sie sind mit H (High für das kleinste Ritzel) und L (Low für das größte Ritzel) markiert.
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Einstellung des kleinsten Ritzels:
- Die Kette auf das kleinste Ritzel schalten.
- Die H-Schraube so einstellen, dass das Schaltwerk genau unter dem kleinsten Ritzel steht.
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Einstellung des größten Ritzels:
- Die Kette auf das größte Ritzel schalten.
- Die L-Schraube so einstellen, dass das Schaltwerk genau unter dem größten Ritzel steht.
2. Schaltzugspannung justieren
- Die Schaltung in den kleinsten Gang (leichtester Gang) schalten.
- Den Schaltzug an der Klemmschraube des Schaltwerks lösen.
- Den Schaltzug leicht unter Spannung wieder befestigen.
- Die Feineinstellung erfolgt über die Einstellschraube am Schalthebel oder Schaltwerk:
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Drehen im Uhrzeigersinn: Spannung verringern, wenn das Schalten zu langsam geht.
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Drehen gegen den Uhrzeigersinn: Spannung erhöhen, wenn die Kette nicht auf das nächste Ritzel springt.
3. Schaltverhalten testen
Nach der Grundeinstellung sollten alle Gänge durchgeschaltet werden:
- Schaltet die Kette verzögert oder unpräzise, kann mit der Feineinstellschraube nachjustiert werden.
- Bei Geräuschen oder Überspringen der Kette sollte die Begrenzung nochmals überprüft werden.
4. Umwerfer einstellen (bei mehreren Kettenblättern)
Falls das Fahrrad über einen Umwerfer verfügt, müssen auch dessen Begrenzungsschrauben angepasst werden:
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H-Schraube regelt das äußerste Kettenblatt.
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L-Schraube regelt das kleinste Kettenblatt.
- Die Zugspannung des Schaltzugs wird analog zum Schaltwerk feinjustiert.
Tipps zur Wartung und Pflege
- Die Kette regelmäßig reinigen und schmieren, um präzises Schalten zu gewährleisten.
- Bei starkem Verschleiß von Kette und Kassette hilft eine Neueinstellung nur bedingt – hier sind neue Komponenten nötig.
- Falls Unsicherheiten bestehen, kann eine Fachwerkstatt helfen, um Schäden an der Schaltung zu vermeiden.