
Verona Rennrad
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Wer mit dem Rennrad effizient und kraftsparend unterwegs sein will, kommt an einem Begriff nicht vorbei: die runde Tretbewegung. Doch was genau ist damit gemeint – und wie lässt sie sich verbessern? In diesem Artikel erfährst Du, warum die runde Tretbewegung ein echter Gamechanger ist und wie Du sie gezielt trainieren kannst.
Von Fabian Huber |
3 Minuten Lesedauer
Im Idealfall erzeugst Du beim Radfahren nicht nur im Abwärtstritt Druck auf das Pedal, sondern nutzt den gesamten Kreis – also auch den oberen und hinteren Teil der Bewegung. Ziel ist eine gleichmäßige Kraftverteilung über 360 Grad der Pedalumdrehung.
Das Ergebnis? Eine flüssige, harmonische und effiziente Bewegung, bei der die Muskelgruppen ideal zusammenspielen. Der häufigste Fehler bei weniger erfahrenen Fahrer:innen ist das „Stampfen“: Dabei erfolgt der Vortrieb fast ausschließlich über den Druck nach unten, was ineffizient ist und die Muskulatur einseitig belastet.
Die runde Tretbewegung lässt sich in vier Hauptphasen unterteilen:
Druckphase (ca. 12 bis 5 Uhr)
Hier kommt die Hauptkraft aus dem Oberschenkel. Du drückst das Pedal aktiv nach unten.
Zugphase hinten (ca. 5 bis 8 Uhr)
Das Pedal wird aktiv nach hinten gezogen – wie beim Schaben mit dem Fuß. Die Beinbeuger und Gesäßmuskeln arbeiten hier mit.
Zugphase oben (ca. 8 bis 11 Uhr)
Das Pedal wird nach oben geführt – hier kommen vor allem der Hüftbeuger und die Kniehebermuskulatur ins Spiel.
Übergangsphase (ca. 11 bis 12 Uhr)
Diese Phase bereitet den Übergang zur nächsten Druckphase vor – mit einer sanften Bewegung nach vorne-oben.
Effizienz: Die Kraft wird besser verteilt, Du kannst länger fahren, ohne zu ermüden.
Leistung: Mehr Muskeln arbeiten mit – vor allem bei hohen Wattzahlen oder Anstiegen ein echter Vorteil.
Schonung der Gelenke: Weniger Lastspitzen in den Kniegelenken – gerade bei längeren Ausfahrten oder intensiven Trainings wichtig.
Schnelleres Tempo: Durch den gleichmäßigen Tritt bleibt die Geschwindigkeit konstanter.
Fahre auf dem Rollentrainer oder draußen mit nur einem Bein am Pedal (vorsichtig, nur bei gutem Gleichgewicht!). So merkst Du sofort, wo der runde Tritt unterbrochen ist – meist im oberen und hinteren Bereich. Wechsel regelmäßig die Seiten.
Spiele beim Training mit verschiedenen Trittfrequenzen (z. B. 60–100 U/min). Bei hohen Frequenzen wirst Du gezwungen, runder zu treten – denn ein unrunder Tritt fühlt sich bei 100 U/min schnell unkontrolliert an.
Baue kurze Technikintervalle in Dein Training ein, z. B.:
5 Minuten normal fahren
2 Minuten sehr bewusst auf runde Tretbewegung achten
1 Minute einbeinig (je Seite)
Wiederhole das 3–4 Mal.
Viele modernen Powermeter und Smarttrainer bieten eine Analyse der Pedalkraftverteilung. Nutze diese Daten, um zu sehen, wie rund Du wirklich trittst – und wo es Verbesserungspotenzial gibt.
Pedale mit viel Spielraum: Diese ermöglichen eine freie Bewegung und fördern ein sauberes Nachziehen.
Kurze Kurbeln: Gerade kleinere Fahrer:innen profitieren von kürzeren Kurbeln – sie erleichtern den runden Tritt und reduzieren die Belastung auf Hüfte und Knie.
Cleats richtig einstellen: Achte auf die korrekte Positionierung – eine falsche Cleat-Position kann die Tretbewegung negativ beeinflussen.
Die runde Tretbewegung ist kein Mythos aus der Radwelt, sondern eine echte Grundlage für nachhaltige Leistung. Egal ob im Training, bei Wettkämpfen oder auf der Sonntagsausfahrt – wer rund tritt, fährt entspannter, effizienter und oft auch schneller. Es lohnt sich also, gezielt an der Technik zu feilen – Dein Körper (und Dein Schnitt) werden es Dir danken.
Tipp zum Schluss: Wenn Du das nächste Mal auf dem Rad sitzt, stelle Dir vor, Du schiebst eine schwere Kugel mit dem Fuß rund im Kreis. Das hilft, ein Gefühl für den Bewegungsfluss zu entwickeln – ganz ohne Messgeräte.